Mit einem Sturm der Begeisterung ist das erste Oltner Musikfestival über die Bühne gegangen. Von Freitagabend bis Sonntagnachmittag zeigte der Solothurner Blasmusikverband die Blasmusik in allen Facetten. Stadt- und OK-Präsident Martin Wey sprach allen Teilnehmern und Besuchern aus dem Herzen: «Das waren einmalig schöne Momente!»

Die Brass Bands zeichneten sich durch ein hohes Niveau aus. Hervorzuheben ist beispielsweise der Oensinger Solist Heinz Sesseli, den die international besetzte Jury besonders lobend erwähnte. Als beeindruckend wurde zudem die generell professionelle Vorbereitung der Dirigenten hervorgehoben. Auch die Stückwahl der Vereine war durchweg sehr abwechslungsreich. Einzig bei der Marschwahl fragte man sich, ob Stephan Jaeggis Gruss an das Worblental – unbestritten eines seiner schönsten Stücke – nicht etwas zu oft ausgewählt wurde.

Auf dem Festplatz in der Schützi herrschte ab Freitagabend derweil ausgelassene Stimmung. Dazu trug zuerst der musikalische Nachwuchs bei, der durch die Jugendmusik Härkingen-Neuendorf und die Jugend Brass Band des Kantons Solothurn vertreten wurde. Am Samstag bot das kantonale Veteranenspiel unter der Leitung von Robert Grob auch etwas für den Geschmack des älteren Publikums. Und während der Auftritte der Brass Band Meltingen und der Musikgesellschaft Obergösgen wurde dann erstmals auch das Tanzbein geschwungen.

Gast aus Spanien

Ein hochgradig emotionales Erlebnis war das Galakonzert der Banda Municipal de Barcelona, welches unter der Leitung des holländisch-spanischen Dirigenten Henrie Adams stattfand. Eine schier unvorstellbare, dafür umso mehr hörbare musikalische Energie der Musikerinnen und Musiker der Banda waren ein unvergleichliches Ereignis. Es ist nur zu hoffen, dass es wieder einmal möglich sein wird, dass dieses Orchester in der Schweiz aufspielen wird.

Musizierte Emotionen wurden zu erleb- und spürbaren Gefühlen in Thomas Trachsels zweiter Sinfonie, in welcher die spanisch-schweizerische Mezzosopranistin Ana Häsler den tiefgründigen und gewichtigen Part sang. Der zweite Konzertteil wurde mit heiterer spanischer Musik bestritten. Unvergessen wird dem Publikum wohl die grenzenlose Leidenschaft des spanischen Orchesters in Erinnerung bleiben.

Spannung pur herrschte bei der Rangverkündigung, welche von der Musikgesellschaft Konkordia Egerkingen würdig umrahmt wurde. Nach der Auszeichnung der Solo-Champions Fabian Bloch (Euphonium) und Raphael Christen (Marimbafon) ging es ans Eingemachte. Der Präsident der kantonalen Musikkommission Charlie Schmid überreichte gemeinsam mit Jurypräsident Philippe Bach die Preise. Grosser Jubel brach bei der Verkündung der Harmoniemusikgesellschaft Fulenbach aus, die offenbar nicht mit dem Sieg in der grössten Kategorie rechnete. Aber auch die Brass Band Konkordia Büsserach durfte zufrieden sein. Mit 95,33 Punkten wurde sie verdientermassen Gesamtsieger des ersten SOBV-Musikfestivals.

Das engagierte Organisationskomitee um Ralph Kurmann durfte vollumfänglich zufrieden sein. «Unser Ziel, die Blasmusik von ihrer besten Seite zu präsentieren, haben wir erreicht.» Und tatsächlich: Von feurigen Blaskapellen, über schweizweit bekannte Partybands, begeisternde Ensembles bis zu symphonischer Blasmusik von Weltformat wurde am Musikfestival in Olten alles präsentiert. Wer an diesem Wochenende nicht dabei war, hat definitiv etwas verpasst. (Oltner Tagblatt, 1.7.2019)